Multi-Agenten in Notion: Der Skill-Ansatz von Claude als Blaupause

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Custom Instructions in Notion AI – ein mächtiges Werkzeug mit Grenzen

Mit den Custom Instructions hat Notion ein bemerkenswertes Feature geschaffen. Die Idee: Eine zentrale Seite definiert, wie Notion AI sich verhalten soll – Tonalität, Fachwissen, Verhaltensregeln. Wer regelmäßig mit KI arbeitet, erkennt das Potenzial sofort: verschiedene Personas für unterschiedliche Aufgaben, spezialisierte Modes für Content-Erstellung, Recherche oder Analyse.

Das funktioniert gut – bis zu einem gewissen Punkt.

Wer intensiv mit Notion AI arbeitet, baut mit der Zeit immer mehr auf: Eine Persona für LinkedIn-Posts, eine für Blogartikel, eine für Infografiken, eine für kritisches Feedback. Dazu kommen Stilregeln, Hintergrundwissen zur eigenen Person, Projektkontext. Bei zehn oder mehr Personas wird die Custom-Instructions-Seite schnell zum Monster-Dokument. Zwei Probleme entstehen:

Wartbarkeit: Eine Änderung an der LinkedIn-Persona erfordert Scrollen durch tausende Wörter. Versehentlich etwas anderes zu überschreiben ist leicht möglich.

Token-Effizienz: Notion AI liest bei jeder Konversation die gesamte Instructions-Seite. Je länger sie ist, desto mehr Kontext wird verbraucht – Kapazität, die dann für die eigentliche Aufgabe fehlt.

Die Inspiration: Wie Claude Code Skills organisiert

Ein Blick in die Developer-Welt zeigt einen eleganten Lösungsansatz. Claude Code – Anthropics Coding-Agent – steht vor demselben Problem: Wie gibt man einer KI viele spezialisierte Fähigkeiten, ohne sie bei jeder Anfrage mit allem zu überladen?

Die Lösung dort: Skills als separate Dateien. Jeder Skill liegt in einer eigenen Markdown-Datei mit klarem Namen und kurzer Beschreibung. Die KI kennt nur den Index: welche Skills existieren und was sie tun. Erst wenn ein Skill wirklich gebraucht wird, lädt Claude Code die entsprechende Datei nach.

Das Prinzip ist einfach: Wissen auf Abruf statt Wissen auf Vorrat.

Die Übertragung auf Notion

Genau dieses Konzept lässt sich mit Notions eigenen Funktionalitäten umsetzen:

1. Skills als Notion-Seiten

Jede spezialisierte Anweisung bekommt eine eigene Seite in einer Skills-Datenbank.

2. Der Skills-Index als Verzeichnis

In der Custom Instructions Seite steht nur ein kompakter Index – eine Liste aller verfügbaren Skills mit Namen und Auslöser.

3. Laden bei Bedarf

Wenn die KI einen passenden Skill identifiziert, lädt sie die entsprechende Notion-Seite nach.

Die Architektur in der Praxis

Konkret sieht das Setup so aus:

Eine Instruktionsseite mit den unveränderlichen Grundregeln

Eine Skills-Datenbank mit einzelnen Seiten für jeden spezialisierten Anwendungsfall

Ein Skills-Index als Property der Instruktionsseite

Ein “Update-Skill-Index”-Skill, der die Property aktualisiert, wenn neue Skills hinzukommen.

Der messbare Unterschied

Die ursprüngliche Instructions-Seite umfasste rund 10.000 Tokens.

Nach der Umstrukturierung:

Hauptinstruktion mit Index: ~1.700 Tokens

Einzelner Skill (bei Bedarf): ~300–500 Tokens

Eine Reduktion um fast 80 Prozent.

Was das praktisch bedeutet

Mehr Raum für die eigentliche Aufgabe: Die KI kann längere Dokumente analysieren.

Fokussiertere Antworten: Wenn nur der LinkedIn-Skill geladen ist, konzentriert sich die KI auf genau eine Sache.

Einfachere Wartung: Änderungen an einem Skill betreffen nur eine einzige Seite.

Skalierbarkeit: Ob 10 oder 50 Skills – die Hauptinstruktion bleibt schlank.

Die Erkenntnis

Multi-Agenten-Szenarien in Notion erfordern kein technisches Framework. Sie erfordern eine andere Denkweise: weg vom alles in ein Dokument, hin zu das Richtige zur richtigen Zeit.

Hier gibt es noch viel auszuprobieren und zu entdecken.

Das schönste bei Notion AI ist: Man kann sich beim Aufbau des gesamten Konstrukts wunderbar durch Notion AI selbst helfen lassen. Probier es selbst mal aus, wenn du Notion-Nutzer bist.

🧩Multi-Agenten in Notion: Der Skill-Ansatz von Claude als Blaupause